Nach einer klassischen Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien und geprägt von einer gegenständlichen, konservativen Strömung, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Kunstleben in Österreich prägte, verlies Suppin Österreich Anfang der 50er Jahre nach Frankreich. Er lies sich in St. Paul de Vence an der Cote d´Azur nieder. In enger Verbindung zu den in Südfrankreich lebenden großen Künstler der Zeit, wie etwa Prévert, Picasso, Poliakoff, Manessier, Hartung oder Soulages nahm er aktiv teil an dieser großen Welt der Kunst und wurde selbst Vertreter der ’’école de Paris’’. Neben der klassischen Moderne eines Matisse und Kandinsky färbten vor allem die aktuellsten Bestrebungen der informellen Malerei auf seinen Stil ab. Deren Methode, möglichst voraussetzungslos die Sinnlichkeit des Materials selbst zu „zelebrieren“, wurde von Suppin mit dem ihm eigenen Enthusiasmus umgesetzt.
Im Jahre 1967 kehrte er nach Österreich zurück. Auf Widerstand in seiner alten Heimat stossend, entwickelte er mit viel Kreativität und Können eine neue Handschrift, die von extremer Vielfalt geprägt ist. Obwohl sein Stil somit zwischen unterschiedlichsten Anregungen schillert, bleibt seine Malerei im Wesentlichen doch höchst eigenwillig und – nicht zuletzt durch den Zug zu barockem Überschwang – immer eindeutig und unverwechselbar. Wichtiger geistiger Weggefährte und enger Freund wird ihm zu dieser Zeit Peter Handke.
In seinem Spätwerk, Suppin ist bereits über 80, zeigt er eine Hegemonie strahlenster Farben. Beeinflusst von dem Licht der Sahara Algeriens, wohin sich Suppin über die Wintermonate zurückzieht, findet eine nochmalige starke Verselbständigung des Künstlers statt.
Suppin war in Österreich gegen Ende des letzten Jahrhunderts ein Solitär und wurde als ein solcher erst nach langer Zeit als bedeutender Vertreter der abstrakten Malerei erkannt. So war es folgerichtig, dass Frankreich den österreichischen Maler Suppin am 27. Juni 1985 zum Ritter der französischen Ehrenlegion erhoben hatte, eine für Ausländer höchst seltene Auszeichnung.